Die 3 häufigsten Anfänger-Probleme beim Dessous-Nähen und wie Du sie löst!
Einleitung
Du träumst davon, Deine eigenen Dessous zu nähen, aber der Start erscheint Dir schwierig? Das ist völlig normal! Viele NäherInnen stehen vor den gleichen Herausforderungen, wenn sie ihre ersten Dessous-Projekte in Angriff nehmen. Die gute Nachricht ist: Mit dem richtigen Wissen und ein paar gezielten Tipps kannst Du diese Hürden leicht meistern.
In diesem Artikel zeige ich Dir die drei häufigsten Probleme, die beim Dessous-Nähen auftreten können und – noch wichtiger – wie Du sie erfolgreich löst. Von kniffligen elastischen Stoffen über widerspenstige Gummibänder bis hin zu mentalen Blockaden: Wir gehen Schritt für Schritt durch alle Herausforderungen.
Egal, ob Du Deine ersten Slips nähen möchtest oder von selbst genähten Braletts träumst – diese Lösungen werden Dir helfen, Deine Dessous-Projekte erfolgreich umzusetzen.
Lass uns gemeinsam die häufigsten Stolpersteine aus dem Weg räumen!
Inhaltsverzeichnis
1. Problem: Umgang mit elastischen Stoffen
Elastische Stoffe verziehen sich sehr leicht beim Nähen oder werden ungleichmäßig gedehnt, dadurch entsteht eine Wellenbildung der Naht und/oder die Stofflagen verrutschen gegeneinander. Außerdem entstehen leicht ausgelassene Stiche. Die Wellenbildung und das Verrutschen der Stofflagen beeinträchtigen die Passform Deines Kleidungsstücks. Das bedeutet, Du hast eine Stelle die zu eng sitzt und woanders einen lockeren Sitz wo er nicht sein soll. Bei den Beinausschnitten an Slips finde ich es sehr störend. Im Fall von den ausgelassenen Stichen hält die Naht einfach nicht sehr lange. Damit Dir das nicht passiert sind hier einige Tipps.
So löst Du das Problem im Umgang mit elastischen Stoffen
Gegen die Wellenbildung kannst Du den Nähfußdruck etwas verringern. Das geht leider nicht bei allen Maschinen, aber wenn Deine Maschine diese Möglichkeit bietet, dann reduziere den Nähfußdruck. Verwende außerdem die richtige Nadelart, Jerseynadeln oder Stretchnadeln. Stretchnadeln eignen sich für feinere Materialien sogar noch besser, weil sie ebenso wie Jerseynadeln eine abgerundete Spitze besitzen, diese aber noch etwas dünner ist. Dadurch kann sie besser durch die Maschen der Stoffe gleiten. Ein gleichmäßiges Führen der Stoffe vor und nach der Nadel ist ebenfalls wichtig. Außerdem kannst Du z. B. Wonderclips einsetzen statt Stecknadeln. Eine weitere Möglichkeit ist, die Stofflagen mit einem sogenannten Heftstich „grob“ zusammen zunähen und in einem zweiten Schritt mit einem feineren elastischen Stich. Bei den ausgelassenen Stichen ist es ganz oft entweder der falsche Nadeltyp, die falsche Fadenspannung und, ganz wichtig, eine stumpfe Nadel. Wechsel Deine Nadel regelmäßig. Als Faustregel kannst Du Dir ca. 8 Nähstunden merken. Je feiner die Nadel desto kürzer die Zeit.
Wenn Du den Umgang mit elastischen Stoffen gemeistert hast, dann kannst Du Dich über Deine ersten passenden Slips oder Braletts freuen.
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2. Problem: Annähen von Gummibändern
Die größte Schwierigkeit bei Gummibändern ist eine gleichmäßige Dehnung auf die gesamte Strecke eines Slipbundes, Beinausschnittes oder Unterkante eines BHs zu verteilen.
Außerdem verdreht sich so ein Gummiband auch einmal gerne in einem Tunnel oder es reißt an der Naht. All das führt zu einer frustrierten Näherin und zu nicht sitzenden Dessous. Wenn der Slip oder BH kneift oder rutscht, dann fühlst Du Dich nicht wohl und möchtest Dein Dessous-Nähen vielleicht direkt wieder aufhören. Hier folgen einige Nähtipps für Deine Gummibänder, damit Deine Dessous nicht kneifen oder rutschen.
So löst Du Probleme beim Annähen von Gummibändern
Hier liegt es oft an der Dehnung. Entweder ist sie zu schwach oder zu stark, aber das was es ausmacht, unterm Strich zu ungleichmäßig. Ich arbeite sehr viel mit Markierungen. Auf den Gummibändern, den Stoffen, überall :-). Das empfehle ich auch Dir! Dann stecke ich die Gummibänder gleichmäßig fest. In vielen Situationen geht das mit Wonderclips gut. Allerdings nicht pauschal und immer. Bei einem Slip-Bundgummi fange ich z. B. an das Band zu vierteln und diese Viertel stecke ich dann als erstes fest. Danach folgen die Bereiche dazwischen.
Das gedrehte Gummiband im Tunnel ist ein Klassiker. Hier ist meistens der Tunnel zu breit. Gerade bei Stretch-Stoffen solltest Du darauf achten, dass Du hier genau bei der vorgegebenen Breite bleibst und das entsprechende Gummiband verwendest. Der Tunnel sollte nicht mehr als 2-3 mm breiter als das Gummi sein. Wenn das Gummi an der Nahtstelle schnell reißt, dann achte darauf, dass Du einen Zickzack-Stich verwendest und mindestens 1 cm Überlappung mit einplanst. Oft ist hier die Fadenspannung auch zu groß gewählt.
Jetzt kannst Du Dich darauf freuen, dass Dich Deine Gummibänder nicht mehr kneifen oder einfach verrutschen.
3. Problem: Mindset – Du bist überwältigt von der Komplexität Deines Dessous-Nähprojektes
Für viele Nähanfänger ist das Nähen von Dessous in der Vorstellung kompliziert und schwierig. Jemand, der so denkt findet den Moment für den Start dann einfach nicht, weil es scheinbar alles zu viel ist. Solltest Du das genauso sehen, dann kann ich Dich beruhigen. Du bist nicht allein und es gibt eine Lösung.
So löst Du Deine Angst vor der Schwierigkeit eines Dessous-Nähprojektes
Zunächst gehst Du in kleinen Schritten voran. Setze Dir ganz viele kleine Zwischenziele und ganz wichtig feiere sie auch. So ein einfaches Übungsprojekt kann z. B. ein Jersey Slip sein oder ein Schlafshort. Gummis annähen oder elastische Nähte, kannst Du auch super an Stoffresten üben. Meistens reicht es schon, wenn Du zwei- dreimal übst. Du merkst selbst ganz schnell, wann Du Dich sicher fühlst und der Zeitpunkt gekommen ist richtig loszulegen. Selbst dann muss Dein erster Slip nicht perfekt werden. Wenn Du erkennst wo Du Verbesserungen machen kannst, dann hast Du schon ganz viel geschafft. Bleibe auf jeden Fall positiv. Jeder Fehlversuch bringt Dir auch Wissen. Bei neuen Schnittmustern arbeite ich immer mit einem Probemodell. Das schöne am Dessous-Nähen ist, dass sie ganz schnell genäht sind. Leg los und trau Dich!
Fazit
Das Nähen von Dessous wirkt auf den ersten Blick etwas einschüchternd. Die oben genannten Tipps zu Herausforderungen wie dem Nähen von elastischen Stoffen und dem Annähen von Gummis, helfen Dir Dein erstes selbstgenähte Dessous-Werk zu nähen. Darüber hinaus hilft Dir auch ein positives Mindset einen kleinen Schritt nach dem anderen zu gehen, Erfolge, auch noch so Kleine, zu feiern und aus jedem Fehlversuch das Wissen mitzunehmen. Und Wissen nimmt einem keiner 😉 Nähe Dich Deinem selbst genähten und gut sitzenden Dessous-Nähwerk entgegen.
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